Zu Fragen zum Storchenleben bitte in unsere Links schauen

 

 

S t ö r c h e    i n    G a a r z    2 0 1 6

 

Bearbeitet: 1. März 2017



 

 

Am 1. Februar 2017 erschien in unserer Tageszeitung, "Der Prignitzer",  folgender Artikel:

Prignitz: Das Storchenjahr 2016 war durchwachsen, der Bestand an Rotstrümpfen im Kreis ist aber stabil. Das sagt Falk Schulz, Vorsitzender des Nabu Prignitz, auf Anfrage. „Zwar sind noch nicht alle Zahlen ausgewertet, dennoch kann man schon ein Fazit ziehen. Das vergangene Jahr war nicht berauschend, die Lage ist aber nicht so schlecht wie in anderen Teilen Brandenburgs“, so Schulz, der sich um den Altkreis Perleberg inklusive Lenzen kümmert.

Auch wenn der erste Storch schon am 29. Januar 2016 in Nebelin gesichtet wurde, lief der Horstbesatz von März bis April schleppend. „Gründe sind das schwierige Wetter auf den Zuglinien und die nicht so guten Bedingungen in den Überwinterungsgebieten“, erklärt Schulz. Die Jungen kamen später zur Welt als üblich. Das hat auch mit den schlechteren Nahrungsbedingungen zu tun. „Zum zweiten Mal in Folge hatten wir kein Frühjahrshochwasser, so dass es deutlich weniger Amphibien als Futter auf den Elbwiesen gab.“

Im Perleberger Bereich wurden 148 Horstpaare gezählt, von denen 107 Junge hatten, 41 waren ohne Nachwuchs. Dies liege noch im Normalbereich, meint der Experte. 65 Horste blieben unbesetzt. Insgesamt erfassten die Tierschützer 254 Jungtiere, die auch ausgeflogen sind. Das entspricht einem Schnitt von 1,72 je Paar. „Eigentlich sollten es zwischen 1,9 bis zwei sein, aber der Wert ist noch recht gut. In anderen Teilen Brandenburgs gab es größere Ausfälle“, ordnet Schulz die Zahlen ein. Grund zur Freude gab es in Viesecke, Mankmuß und Klein Lüben, wo sich erstmals seit Jahrzehnten wieder Störche niederließen. Die meisten Paare wurden mit 33 standesgemäß im Storchendorf Rühstädt gezählt – zwei mehr als 2015. Falk Schulz betont, dass die Datenerfassung in den vergangenen Jahrzehnten immer besser geworden ist. Dazu trägt auch die Beringung der Jungtiere bei. 2016 wurde der 7000. Storch seit Beginn der Aktion im Jahr 1959 markiert. Der älteste 2016 erfasste Ringstorch war 21 Jahre alt. Er wurde 1995 in Neuhausen bei Berge beringt und brütete in Lütkendorf bei Putlitz. Ein 20 Jahre alter Vogel wurde in Rühstädt beobachtet. Am weitesten von seinem Beringungsort in Polen war ein Exemplar entfernt, das sich 2016 in Mödlich niederließ – 629 Kilometer. 8400 Datensätze existieren über beringte Adebare in der Prignitz. „Das gibt es nicht nochmal in Deutschland“, betont Falk Schulz. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten auch die Hobby-Beobachter, die Fotos von den Tieren machen und diese an den Nabu schicken.

Fazit: Es gab schon weitaus schlechtere Storchenjahre in der Prignitz. Es gebe keinen Grund, Alarm zu schlagen, so Schulz. „Aber wir müssen die Entwicklung natürlich weiter verfolgen.“ Reik Anton

 

22. August: Heute, am Montag, haben nun auch Mona und Tommy die Rückreise angetreten. Sie haben sich eine gute Zeit ausgesucht: Für diese Woche ist bestes Sommer-Wetter angesagt, für Donnerstag, den 25. August, gar der heißeste Tag des Jahres, mal sehen, was daraus wird!

1. August: Heute haben uns die Jungstörche verlassen. Sie sind bestimmt noch nicht auf dem Weg gen Süden, sondern sammeln sich irgendwo, üben sich noch im Mäuse- und Fröschefang und machen sich dann mit vielen anderen älteren und gleichaltrigen Junggesellen gemeinsam auf die lange Reise.

Die Altstörche genießen diese Zeit: Tagsüber futtern sie, was ihnen vor den Schnabel kommt, damit sie in den langen Wochen auf dem Weg gen Süden gerüstet sind und abends schlafen sie wieder im Horst, was sie in den letzten Wochen nicht mehr machten, weil sie die ewige Bettelei nach Futter durch Juniors leid waren - sie übernachteten auf dem Hausdach.          

28. Juli: Am 14.7. hob der erste Jungstorch ab und seit dem 18.7. können alle drei Störche fliegen. Wir hatten nicht gedacht, dass der jüngste des Trios auch so schnell nachzieht, er machte es sich immer sitzend im Nest bequem, während seine Geschwister im Nest herumhüpften. Aber vielleicht haben wir das nur nicht richtig erkannt, schließlich sehen sich doch alle ähnlich und vielleicht haben sie sich abgewechselt mit dem Hüpfen und Sitzen...

1. Juli: Die Zeit fliegt nur so dahin! Die Halbstarken würden gerne, können aber noch nicht wirklich fliegen. Der kräftigste des Trios hebt schon einen Meter ab. Die Stürme und Regenschauer der letzten Wochen konnten ihnen nichts mehr anhaben. Sie sollten schon am 12.6. beringt werden, der Termin verstrich leider, ohne dass etwas passierte. Nun haben wir schon den 1.7., da wird es wohl in diesem Jahr nichts mehr, weil dann, manchmal auch, ohne schon richtig fliegen zu können, der eine oder andere abhebt, wenn ein Mensch über den Nestrand schaut. Schade, sie haben bestimmt gute Chancen, sind so früh geschlüpft und haben sich prächtig  entwickelt.

12. Juni: Die drei Halbwüchsigen füllen den Horst ordentlich mit Leben. Sie haben mittlerweile Gänsegröße und die Flugübungen lassen schon eine beachtliche Flügelweite erkennen. Heute, am Tag des offenen Gartens, hielten sie sich allerdings zurück, es war kein Flugwetter: bedeckt und Nieselregen - leider!

5. Juni: Gestern Abend hatten wir ein starkes Unwetter mit Regen, Hagel, Blitz und Donner; unser Messgerät zeigte 29 l/qm Niederschlag an. Die drei Jungstörche haben es unbeschadet überstanden. Ja, es sind nur noch drei, ein weiteres ist in der vergangenen Woche aus uns unbekannten Gründen verschwunden. Vielleicht wurde es auch aus dem Nest geworfen und bevor wir es sahen, vom Fuchs oder Waschbär erbeutet.

22. Mai: Heute fanden wir unter dem Horst ein totes Storchenjunges, welches wir auf unserem Tierfriedhof bei Kater Speedy beerdigten. Es war wohl der kleine Nachzügler, der es nicht geschafft hat.

20.Mai:  In den letzten Wochen hatten wir recht windiges Wetter und es war zu riskant, die Drohne aufsteigen zu lassen. Heute Nachmittag war es endlich mal etwas ruhiger und Alfred nutzte gleich die Gelegenheit. Es war schon etwas schwierig, die Kleinen zu zählen. Sie haben schon den 'Totstell-Reflex': So bald die Drohne oberhalb des Nestrandes erscheint, legen sie sich flach hin und stellen sich tot. So, wie sie es auch tun, wenn sie beringt werden. Trotzdem konnten wir alle 5 Jungstörche erkennen.

7. Mai:        K o m p l e t t !

5. Mai: Warten auf den Nachzügler

 

3. Mai:   Der erste Storch ist geschlüpft!

 

27. April: Eine Woche noch, dann schlüpfen die ersten kleinen Störche!

Tom sieht Zorg nicht als Konkurrenten an, ja, er geht zu ihm und schaut ihn sich eingehend von allen Seiten an, er ist wirklich nicht dumm und hat sofort durchschaut, dass der Mitbewohner nicht echt ist! Wenn er sich aber schon nicht beeindrucken lässt, so hält Zorg ja vielleicht andere Anwärter auf den Horst ab. Die gibt es nämlich täglich: Sie kreisen über dem Horst, der Partner unseres Storches kommt aus dem Umland geflogen, beide stehen klappernd und mit gespreizten Flügeln aufgeplustert im Nest und der 'Feind' segelt, nachdem er die Lage und das Dorf besichtigt hat, wieder davon.

12. April: Heute habe ich endlich einen Plastik-Storch gefunden und gekauft, er heißt Zorg! Unser Tom fühlt sich als Herr der Lüfte im Dorf und vertreibt jeden Rivalen, der sich im 2. Horst auf dem Strommast oder auf den Hausdächern niederlässt. Ich werde Zorg täglich an verschiedenen Plätzen aufstellen, vielleicht gewöhnt Tom sich damit an den Anblick eines anderen Storches im Dorf und reagiert nicht mehr so besitzergreifend wie bisher. Mona und Tom sind eifrig dabei, ihre 5 Eier im Nest auszubrüten.

10. April: Gestern hat Alfred mal wieder eine Runde über den Horst gedreht. Es ist schwierig, einen Blick auf das Gelege zu erhaschen, weil die Störche ja brüten und sich nur erheben, um sich abzuwechseln. Gestern war aber mal wieder ein Fremdstorch im Dorf und damit Alarmstimmung. Mona flog davon, Tom stand im Horst, Alfred hatte die Drohne parat und so konnte er ein Foto machen, auf dem wir etwas sahen, das wir zuerst gar nicht glauben konnten: Es liegen tatsächlich 5 Eier im Nest!

                    

3. April: Nach vielen vergeblichen Versuchen hat Alfred es endlich geschafft, die kurze Zeitspanne, da der Storch im Horst steht, ein Foto zu schießen und nun wissen wir, dass dort oben 3 Eier liegen. Also hat Mona seit vorgestern noch ein Ei gelegt. Und seit gestern, dem   

2. April, wird gebrütet. Anfang Mai rechnen wir mit Nachwuchs.  

               

 

            1. April: Alfred hat heute mit seinem Quadkopter eine Runde über dem

                                Storchenhorst gedreht und siehe da ...

           

im Nest liegen zwei Eier, gestern war es noch eins. Wir hoffen natürlich, dass noch das eine und vielleicht auch noch das andere dazu kommt. Wir hatten schon vermutet, dass Mona Eier legt, da sie in den letzten Tagen meistens in Nest saß. Alle 2 Tage ist es ihr möglich, so ein Ei zu legen. Nachdem sie das nach ihrer Meinung letzte Ei gelegt hat, geht es an das Brüten: 30 Tage wärmen, wenden, wachen! Im Jahr 2015 begann am 4. April das Brutgeschäft auf 3 Eiern. Wenn Mona noch ein drittes Ei legt, wird auch am 4. April die Butzeit beginnen. Damals schlüpfte am 4. Mai das 1. Storchenküken.

24. März: Nachdem ich das Spectiv vom Boden geholt hatte und die Sonne mal günstig stand konnte ich endlich die Ring-Nr. ablesen, und siehe da ... es ist unser Vorjahresstorch Tom mit der Ring-Nr. DEH H9627, wohl wieder mit seiner Dame Mona. Sie fühlen sich schon wieder zuhause, spazieren durch Nachbars und unseren Garten auf der Suche nach Fressbarem und Nistmaterial. Nebenbei sind sie eifrig bei der Familienplanung. Hoffentlich haben sie nun ihre Ruhe und es kommt nicht wieder zu Kämpfen mit einem der Horstvorbewohner wie in den Vorjahren. Es gibt immer wieder mal Alarm, weil ein fremder Storch über dem Horst kreist.

22. März: Am Wochenende waren wir auswärts und schon haben wir was verpasst: Als wir heute, am Dienstag, beim Frühstück auf den Horst schauen und die beiden Störche landen, fällt Alfred sofort auf, dass der eine beringt ist. Bald schon stellt sich heraus, dass es das Männchen ist. Im Laufe des Vormittags treffe ich unseren Nachbarn und er erzählt, dass bei Adebars am Sonntag/Montag wieder gekämpft wurde. Wir haben die Nr. noch nicht ablesen können, sind aber schon sehr gespannt, wer nun unser Gast ist. Alfred hat heute schon wieder fotografiert, bei dem Kampf ist fast das ganze schon eingetragene Heu über Bord gegangen.  

15. März, 14 Uhr: Der zweite Storch ist gelandet Es ist der männliche Storch, denn es war noch keine halbe Stunde vergangen, da begann er schon mit der Familienplanung. Beide Störche sind unberingt. Der Storchenmann ist auf jeden Fall ein fremder Storch, denn bisher waren diese alle beringt. Die Storchenfrau war bisher in jedem Jahr unberingt, daher wissen wir bei der Dame nicht, ob sie erstmals oder zum wiederholten Male zu uns gekommen ist.

  

14.3.2016: Die Dame hat in den vergangenen Tagen fleißig gearbeitet. Der Boden ist mit frischem Heu ausgelegt und die sind Wände gekalkt!
 

7. März, 2016, 13 Uhr: Der erste Storch ist eingetroffen!

Sieht hier ja noch ziemlich winterlich aus!

Ein stattlicher Storch und so schön weiß!

 

 

Das Innenleben des Horstes sieht nicht gerade einladend aus

_________________________________________________

Seit Anfang Februar hat Alfred eine Drohne, dank der wir in diesem Storchensommer hoffentlich wunderbare Storchenbilder aus dem Horst einstellen können.



In der 4. KW 2016 wurde in der Prignitz der erste zurückgekehrte Weißstorch des Jahres gesichtet. Jedoch nicht bei uns!

 

In den letzten Jahren gibt es immer mehr frei lebende Störche, die in Deutschland sogar überwintern.

Der Hauptgrund liegt nach Angaben des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) aber an Zuchtprogrammen in den 1950er und 1960er Jahren. Damals habe man die Zuchtvögel eingesperrt und so am Wegfliegen gehindert. Dieses Verhalten hätten die Tiere nach ihrer Freilassung beibehalten und an ihre Nachkommen weitergegeben.

Der milde Winter spielt Nabu-Experte Thomsen zufolge nur eine indirekte Rolle beim Zugverhalten der Vögel. "Es ist nicht so, dass die Störche erkennen: Hier ist es mild, wir bleiben hier. Sie bleiben aus anderen Gründen hier und stellen dann fest: Es funktioniert." Wenn sie auch hierzulande Futter fänden, sparten sie sich den kräftezehrenden Weg nach Afrika. So mancher Storch ziehe alternativ auch nur bis nach Spanien, Portugal oder Frankreich.


(Quelle: wetter.de)

Der Hauptgrund liegt nach Angaben des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) aber an Zuchtprogrammen in den 1950er und 1960er Jahren. Damals habe man die Zuchtvögel eingesperrt und so am Wegfliegen gehindert. Dieses Verhalten hätten die Tiere nach ihrer Freilassung beibehalten und an ihre Nachkommen weitergegeben.

Der milde Winter spielt Nabu-Experte Thomsen zufolge nur eine indirekte Rolle beim Zugverhalten der Vögel. "Es ist nicht so, dass die Störche erkennen: Hier ist es mild, wir bleiben hier. Sie bleiben aus anderen Gründen hier und stellen dann fest: Es funktioniert." Wenn sie auch hierzulande Futter fänden, sparten sie sich den kräftezehrenden Weg nach Afrika. So mancher Storch ziehe alternativ auch nur bis nach Spanien, Portugal oder Frankreich.


(mehr dazu bei www.wetter.de)

Die Zahl der „Daheimgebliebenen“ nimmt zu. Wie viele Störche andernorts überwintern und wie viele heimische Gefilde vorziehen, konnte der Fachmann nicht sagen. Bundesweite Zählungen dazu gebe es nicht. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V - LBV - hat in Bayern inzwischen aber immerhin mehr als 200 Vögel erfasst, die lieber bleiben, als in den Süden zu ziehen. Vor 14 Jahren seien es nur etwa 50 Störche gewesen, sagte  die LBC-Storchenexpertin Oda Wieding. Dem Nabu zufolge leben in Deutschland mehr als 6.000 Brutpaare. Ein Großteil brütet in Brandenburg. Dass sie künftig alle in der Bundesrepublik überwintern, glaubt der Experte allerdings nicht. „Der Anteil derer, die überwintern, nimmt zwar zu“, sagt Thomsen. „Ich denke aber, dass der Storch auch in 20 Jahren noch ein Zugvogel ist!

Der Hauptgrund liegt nach Angaben des LBV aber an Zuchtprogrammen in den 1950er und 1960er Jahren. Damals habe man die Zuchtvögel eingesperrt und so am Wegfliegen gehindert. Dieses Verhalten hätten die Tiere nach ihrer Freilassung beibehalten und an ihre Nachkommen weitergegeben. Der milde Winter spielt Nabu-Experte Thomsen zufolge nur eine indirekte Rolle beim Zugverhalten der Vögel. „Es ist nicht so, dass die Störche erkennen: Hier ist es mild, wir bleiben hier. Sie bleiben aus anderen Gründen hier und stellen dann fest: Es funktioniert“. Wenn sie auch hierzulande Futter fänden, sparten sie sich den kräftezehrenden Weg nach Afrika. So mancher Storch ziehe alternativ auch nur bis nach Spanien, Portugal oder Frankreich.

Der LBV - hat einen Info - Flyer heraus gegeben, in dem einige Erläuterungen zum Umgang mit diesen Störchen gegeben werden, davon möchte ich hier einen Ausschnitt wiedergeben:

Überwinterung: An manchen Orten Bayerns überwintern Weißstörche schon seit Jahren. So ist man an diesen ungewöhnlichen Anblick im Altmühltal ... schon gewöhnt. Andernorts sorgen sich Bürger derzeit hingegen um erstmalig auftauchende Störche. Beobachtungen von Weißstörchen, die in Bayern überwintern ... sind in den letzten Jahren angestiegen.

Neben den Störchen aus den ehemaligen Zuchtstationen sowie von Vogelparks kommen Vögel hinzu, die sich vom Brutpartner verlocken lassen, ebenfalls hierzubleiben. In Baden-Württemberg wird vermutet, dass sich dieses Verhalten evtl. sogar vererben könnte.

Kälte: Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich besser speichern kann, als kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern. Nicht umsonst hat sich der Mensch die Daunenjacken bei den Vögeln abgeschaut. Auch über die Beine verlieren die Vögel kaum Wärme, dies merkt man ja auch z.B. bei auf dem Eis stehenden Enten und Schwänen. Gelegentlich sieht man, dass die Störche beheizte Kamine oder Straßenlampen gezielt als Übernachtungsplatz auswählen. Das Nest spielt im Winterhalbjahr keine große Rolle und wird nur aus Gewohnheit aufgesucht.

Futterangebot: Im Herbst finden sie überall Nahrung wie Regenwürmer, kleine Schnecken und Fische. Erst bei wochenlanger starker Kälte und dicker Schneedecke würde das Futter knapp werden, wenn kein Mäuseloch mehr zu finden ist und auch alle kleinen Fließgewässer zufrieren. Aber Störche kommen auch mal über eine Woche ganz ohne Nahrung aus. Störche kennen ihre Umgebung im Umkreis von bis zu 30 km ganz genau und streifen in der kinderlosen Zeit einfach weit umher. Auch Kompostanlagen mit entsprechendem Mäuseangebot werden aufgesucht. (Wir wissen ja auch, in welchem Nachbarort die Gaststätte die besten Karpfen anbietet, es die besten Knödel gibt und welche Öffnungszeiten die Einkaufsmärkte haben.)

Eventuelle negative Folgen einer Fütterung:  LBV-Storchenschützer behalten die überwinternden Vögel im Auge, jedoch ist ein Eingreifen durch den Menschen nicht notwendig. Fütterung kann abhängig (und dumm) machen, in B.-W. konnte schon beobachtet werden, dass die Altstörche nicht mehr kleine Beutetiere wie Regenwürmer und Heuschrecken suchen, sondern ihre eigenen kleinen Küken mit Eintagsküken füttern wollen, so dass diese verhungert sind. Die Einrichtung einer Futterstelle ist eher hinderlich, weil sich so die Störche an diese gewöhnen und damit auch von einer Fütterung abhängig gemacht werden, während sie andernfalls ihrem Instinkt folgen und bei tatsächlicher Futterknappheit dann meist doch einen Teilzug antreten. (Die Strecke bis zum Bodensee oder zu den Futterstellen im Elsass können die Störche auch ohne Thermik fliegen).
Wenn man Störche einfach wie Haustiere durchfüttern könnte, muss man ja die Wiesen nicht mehr schützen ...  Der Storch ist die auffällige Leitart für die feuchten Wiesen, mit ihm schützen wir auch z.B. alle kleinen seltenen Tagfalter und Wiesenbrüter wie die Bekassine und den Kiebitz. Deswegen sollte auch der Storch so natürlich leben wie möglich, damit man anhand seines Bruterfolges sehen kann, ob genug Nahrungsflächen da sind oder man etwas tun muss, was dann auch anderen Tieren und Pflanzen nützt.

Nach oben