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Letzte Änderung 17.8.2017

Storchensaison 2017

 

Montag, 21. August: Letzter Abend für die beiden Jungstörche im heimischen Horst. Am Dienstag kehrten sie nicht mehr zurück. Die Jungstörche sammeln sich mit anderen Junggesellen und fliegen dann gemeinsam mit denen gen Süden. Wohin unsere Störche fliegen, ob auf der Ostroute nach Afrika oder auf der Westroute nach Afrika oder nur nach Spanien, das kann man nicht so genau sagen, da bei uns eine verschwommene Grenze ist, die einen fliegen nach Osten, der Nachbar nach Westen

Dienstag, 22. August: Die Altstörche verbringen den letzten Abend auf dem Horst, am Morgen waren sie schon beide aufgebrochen gen Süden.

Donnerstag, 17. August: Die Storchenfamilie ist noch komplett. Den ganzen Tag sind sie nicht zu sehen, am Abend aber, gegen 19 Uhr, fliegt der erste Jungstorch ein, wenig später folgt der zweite und kurz darauf fliegen die Eltern ein, die allerdings nicht den Horst anfliegen, weil sie dort gleich angebettelt werden. Sie übernacht auf den Hausdächern im Dorf.

Eine Bekannte erzählte mir heute eine unglaubliche Geschichte: In ca. 70 m Entfernung zu ihrem Wohnhaus befindet sich auch ein Storchenhorst. Der einzelne Jungstorch schlüpfte erst Mitte Juni und unternimmt nun gerade seine ersten Kurzflüge. Dabei wurde er von einem Adler verfolgt, der wohl in ihm schon die nächste Mahlzeit für seinen Nachwuchs sah. Plötzlich tauchten 3 weitere Störche auf und vertrieben mit Flug- und Schnabelhiebattacken den Adler!

Dienstag, 25. Juli: Seit dem 4. bzw. 5. Juli fliegen die beiden Jungstörche. Einige Tage zuvor hatte ich vor dem Gartenzaun Blumen gepflanzt. Weil es sonniges Wetter war, füllte Alfred mir eine große Wanne mit Wasser zum Angießen, die wir außerhalb des Gartens aufstellten; außerdem stand hier auch noch Zorg, der Plastikstorch. Schon einen Tag später begann es zu regnen und wir verbrauchten nicht alles Wasser. Als Alfred am 4.7., als wieder die Sonne schien, mal über den Deich schauen wollte, sah er diesen Jungstorch sich nach seinem ersten erfolgreichen Flugversuch

sich an der Wasserwanne verlustieren.

Er fand die Erfrischung zum Hinknien schön!

Im Laufe des Tages unternahm er noch eine ausgedehnte Wanderung durch unseren Garten. Hier steht er im Steingarten unmittelbar vor unserer Terrasse 'Schöne Aussicht', auf der Alfred steht.

In den nächsten Tagen bot sich immer wieder nachstehendes Bild: Am Deich spazierten ein, meistens zwei echte Störche um Zorg (li. im Bild) herum, den sie wohl als ihre Ersatz-Großmutter ansahen, auf dem Deich staunende Radwanderer.

Manche Radler kamen angefahren, sahen ohne Reaktion die Störche, dann bemerkten sie, dass diese sich bewegten, schon machten sie eine Vollbremsung, sprangen vom Rad, stellten es eiligst auf den Ständer, kramten in ihren Taschen und dann wurde fotografiert.

Es gab aber auch Radfahrer, die ungerührt und mit unverminderter Geschwindigkeit auf die Störche auf dem Deichweg zufuhren, welche dann Mühe hatten, sich mit noch erheblichen Startschwierigkeiten in die Lüfte zu erheben.

Die beiden Jungstörche waren schon eine regelrechte Attraktion auf dem Deich!

Eine ganze Woche dauerte der Spaß, dann wurden die beiden mutiger und nun sind sie tagsüber stundenlang unterwegs. Am Abend kommen sie aber wieder zurück, betteln ihre Eltern um Futter an und werden dann tatsächlich auch noch gefüttert.

Samstag, 24. Juni: Heute kam die Naturwacht mit dem großen Hubwagen und wollte die Jungstörche beringen. Der kleine Hubwagen passt problemlos durch das große Tor, leider kam heute der große und Alfred wollte schon den Mittelpfosten abschrauben. Bekam aber Bescheid, dass die Leute nicht so lange warten könnten. So blieb auch unserer diesjähriger Storchennachwuchs 'barfuß'.

Freitag, 2. Juni: In den letzten Wochen sind im Horst 2 Jungstörche zur stattlichen Größe einer Gans herangewachsen, die schon auf sicheren Beinen stehen, wenn sie ihre Flügel ausprobieren. Die Eltern lassen sie nun auch schon manchmal allein, um sich kurz zu erfrischen, dann ist wieder ein Altstorch im Nest.

Am 12. Mai mussten wir mit ansehen, wie ein Altstorch auf einen Jungstorch einpickte und ihn dann aus dem Nest warf. Ich lief gleich hin und fühlte, dass er noch warm war, aber er war tot. Zu der Zeit schauten die zwei Geschwister schon keck über den Nestrand, der Nachzügler in meiner Hand war nur gerade so groß wie meine Handfläche.

Samstag, 6. Mai: Heute konnte Alfred nach wiederum einigen stürmischen Tagen mal wieder mit der Drohne ins Nest schauen und konnte 3 geschlüpfte Jungstörche erkennen. Der zuerst geschlüpfte Storch ist deutlich größer als seine zwei Geschwister. Das kann daran liegen, dass er aus dem als ersten von fünf gelegten Eiern geschlüpft ist und die zwei aus später gelegten Eiern und damit auch nicht im Abstand von nur 2 Tagen, wie die Eier gelegt werden.

Donnerstag, 27. April: Endlich hat das Warten ein Ende! Der erste Storchennachwuchs ist geschlüpft!      Heute konnten wir um 13 Uhr beobachten, dass ein Altstorch fütterte. Nach wochenlangem stürmischen Wetter, währenddessen die Drohne nicht aufsteigen konnte, hat Alfred gestern nach langer Zeit mal wieder ins Nest geschaut und konnte leider nur noch 4 Eier zählen und noch kein geschlüpftes Junges. Aber heute nun! Durch das Betteln der Jungen, sie strecken dem Elternstorch ihre offenen Schnäbel entgegen, wird bei dem der Futterreiz ausgelöst. Der Altstorch würgt dann Nahrung hoch, dabei macht der Hals eine besondere Dreh-Streck-Bewegung und dann wissen wir, dass gefüttert wird.

Montag, 10. April: Die Drohne bringt uns frohe Botschaft: Wir erwarten wieder fünffachen Nachwuchs bei Familie Adebar. Der Fremdstorch lässt sich nicht mehr blicken.

Dienstag, 28. März: Seit heute wird gebrütet. Zu Anfang Mai können wir also mit Nachwuchs bei Familie Adebar rechnen. Der Fremdstorch kreist weiterhin und verbreitet Unruhe.

Montag, 27. März: Schon wieder! Heute war wieder ein Fremdstorch da und griff mehrmals den Horst an. Den ganzen Tag kreiste er im Dorf! Ließ sich zwischendurch da und dort auf einem First nieder, um sich zu erholen, dann kam die nächste Attacke.

 

 

Freitag, 24. März: Hurra, hurra, das erste Ei ist da!

Donnerstag, 23. März: Das unberingte Paar genießt seine Zweisamkeit im Horst und im Gaarzer Umland. Gestern hat Alfred das Nest mit der Drohne überflogen, es war noch kein Ei drin.

Sonntag, 5. März, 15.30 Uhr: Der zweite Storch ist eingeflogen - das Paar ist komplett. Beide sind unberingt. Nun wissen wir, dass Nr. 1 der weibliche und Nr. 2 der männliche Storch ist - die Familienplanung läuft! Die beiden Störche, die im Vorjahr zuerst landeten, waren auch unberingt und fühlten sich schon sehr heimisch, als sie nach nur einer Woche aus dem Nest vertrieben wurden.

Montag, 27. Februar, 15.30 Uhr: Der erste Storch der Saison 2017 landet klappernd im Gaarzer Storchenhorst!!! Ein kräftiger, schöner weißer Storch, leider nicht beringt. Kaum gelandet beginnt er schon am "Fundament" des Horstes zu rütteln.

Da zur Zeit das Deichvorland unter Wasser steht, gibt es in diesem Jahr hoffentlich genug zu futtern für Familie Adebar.

 

Am 21. Februar 2017 erschien in der Märkischen Oderzeitung folgender Artikel:

Erster Storch in Brandenburg eingeflogen

Kremmen (dpa) Der erste Storch des Jahres in Brandenburg ist aus dem Winterurlaub zurück. Er bezog einen Horst auf einem Schornstein in Kremmen (Oberhavel), wie der Storchen-Experte des Naturschutzbundes (Nabu) im Landkreis Oberhavel, Roland Heigel, am Dienstag sagte. Vermutlich sei Meister Adebar über die Westroute von Spanien und Frankreich in der Mark eingeflogen. Störche, die über die Ostroute den Winter in Afrika verbrachten, werden erst Ende März/Anfang April zurückerwartet.

"Dem Alt-Storch geht es gut: tagsüber fliegt er zum Fressen aus", sagte Heigel. Derzeit gebe es ausreichend Futter: Regenwürmer, Larven und Mäuse.

Der Rückkehrer ist nach Angaben von Heigel schon kräftig beim Frühjahrsputz im Horst. "Neues Baumaterial wird bereits mitgebracht", sagte er. Unklar sei, ob es sich bei dem Vogel um ein Männchen oder Weibchen handele. Das zeige sich erst, wenn ein Partner oder eine Partnerin eingetroffen sei und für Nachwuchs gesorgt werde. In den vergangenen beiden Jahren kamen laut Nabu rund 6000 Storchenpaare nach Deutschland zu ihren Brutplätzen.

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Am 1. Februar 2017 erschien in unserer Tageszeitung, "Der Prignitzer",  folgender Artikel:

Prignitz: Das Storchenjahr 2016 war durchwachsen, der Bestand an Rotstrümpfen im Kreis ist aber stabil. Das sagt Falk Schulz, Vorsitzender des Nabu Prignitz, auf Anfrage. „Zwar sind noch nicht alle Zahlen ausgewertet, dennoch kann man schon ein Fazit ziehen. Das vergangene Jahr war nicht berauschend, die Lage ist aber nicht so schlecht wie in anderen Teilen Brandenburgs“, so Schulz, der sich um den Altkreis Perleberg inklusive Lenzen kümmert.

Auch wenn der erste Storch schon am 29. Januar 2016 in Nebelin gesichtet wurde, lief der Horstbesatz von März bis April schleppend. „Gründe sind das schwierige Wetter auf den Zuglinien und die nicht so guten Bedingungen in den Überwinterungsgebieten“, erklärt Schulz. Die Jungen kamen später zur Welt als üblich. Das hat auch mit den schlechteren Nahrungsbedingungen zu tun. „Zum zweiten Mal in Folge hatten wir kein Frühjahrshochwasser, so dass es deutlich weniger Amphibien als Futter auf den Elbwiesen gab.“

Im Perleberger Bereich wurden 148 Horstpaare gezählt, von denen 107 Junge hatten, 41 waren ohne Nachwuchs. Dies liege noch im Normalbereich, meint der Experte. 65 Horste blieben unbesetzt. Insgesamt erfassten die Tierschützer 254 Jungtiere, die auch ausgeflogen sind. Das entspricht einem Schnitt von 1,72 je Paar. „Eigentlich sollten es zwischen 1,9 bis zwei sein, aber der Wert ist noch recht gut. In anderen Teilen Brandenburgs gab es größere Ausfälle“, ordnet Schulz die Zahlen ein. Grund zur Freude gab es in Viesecke, Mankmuß und Klein Lüben, wo sich erstmals seit Jahrzehnten wieder Störche niederließen. Die meisten Paare wurden mit 33 standesgemäß im Storchendorf Rühstädt gezählt – zwei mehr als 2015. Falk Schulz betont, dass die Datenerfassung in den vergangenen Jahrzehnten immer besser geworden ist. Dazu trägt auch die Beringung der Jungtiere bei. 2016 wurde der 7000. Storch seit Beginn der Aktion im Jahr 1959 markiert. Der älteste 2016 erfasste Ringstorch war 21 Jahre alt. Er wurde 1995 in Neuhausen bei Berge beringt und brütete in Lütkendorf bei Putlitz. Ein 20 Jahre alter Vogel wurde in Rühstädt beobachtet. Am weitesten von seinem Beringungsort in Polen war ein Exemplar entfernt, das sich 2016 in Mödlich niederließ – 629 Kilometer. 8400 Datensätze existieren über beringte Adebare in der Prignitz. „Das gibt es nicht nochmal in Deutschland“, betont Falk Schulz. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten auch die Hobby-Beobachter, die Fotos von den Tieren machen und diese an den Nabu schicken.

Fazit: Es gab schon weitaus schlechtere Storchenjahre in der Prignitz. Es gebe keinen Grund, Alarm zu schlagen, so Schulz. „Aber wir müssen die Entwicklung natürlich weiter verfolgen.“ Reik Anton

 

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